Skip to main content
Historie

Namen, Zahlen, Höhepunkte

By 28. März 2023April 18th, 2023No Comments

SV Schwaig Tennisabteilung Chronik 1971 – 1981
Am 11. Oktober 1971 trafen sich im Sportheim an der Altdorfer Straße auf Einladung des 1. Vorsitzenden des SV Schwaig e.V., Hans Simon, sechsundfünfzig Personen, die an der Gründung einer Tennisabteilung des Sportvereins interessiert waren. Die Firma Brochier erklärte sich bereit, der neuen Abteilung als Startkapital einen der beiden Hartplätze zu finanzieren. Im Gegenzug erließ der Verein fünfzehn Firmenmitgliedern die Aufnahmegebühr. Alle weiteren Rechte und Pflichten der Mitarbeiter der Firma Brochier im Rahmen des Hauptvereins und der Tennisabteilung unterlagen keiner Sonderregelung; somit ergaben sich auch keinerlei Probleme, die zu einer Abkapselung hätten führen können, und die Tennisabteilung war von Anfang an „eine große Familie“.

Josef Müller übernahm in der Gründungsversammlung die kommissarische Leitung der Abteilung, Helga Gast, Dieter Hofmann und Alfons Groh, Personalchef der Firma Brochier, standen ihm zur Seite, und bereits am 10. Januar 1972 konnten bei der 1. ordentlichen Mitgliederversammlung eine Satzung und Spielordnung verabschiedet und eine Abteilungsleitung gewählt werden. Dieser Abteilungsleitung gehörten an:

1. Abteilungsleiter: Dr. Harald Naumann
2. Abteilungsleiter: Alfons Groh
Sportwart: Gerhard Trini
Finanzwart: Dieter Facius
Jugendwart: Günter Fieger
Vergnügungswart: Manfred Enste
Schriftführerin: Helga Gast
Beratendes Mitglied: Josef Müller

Die Hauptaufgabe der ersten Abteilungsleitungen lag darin, eine klare Abgrenzung der finanziellen Angelegenheiten gegenüber dem Hauptverein zu finden. Erst nach langen, zähen Verhandlungen gelang es, die Vorstandschaft des Hauptvereins davon zu überzeugen, daß es nicht sinnvoll ist, die von den Mitgliedern der Tennisabteilung einbezahlten Sonderbeiträge vom Finanzwart des Hauptvereins verwalten zu lassen. Dies bedeutete nämlich, daß die Vorstandschaft der Tennis-Abteilung um jeden Pfennig, der für Spielbetrieb usw. benötigt wurde, erst ansuchen mußte.

Ein weiteres Problem war die anfangs vorhandene Ablehnung der neuen Abteilung durch die „alten“ Vereinsmitglieder: „Zu exklusiv, arrogant, Verein im Verein, …“ waren einige der ablehnenden Äußerungen und Befürchtungen. Durch das kooperative Auftreten der Tennismitglieder gab es in dieser Richtung bald keine Angriffsmöglichkeiten, und selbst ehemalige Kritiker der Tennisabteilung haben eine enge Beziehung zu ihr gefunden und sind begeisterte Tennisspieler geworden.

Am 1. Dezember 1972 hatte die Abteilung 74 erwachsene und 21 jugendliche Mitglieder, viele Aufnahmegesuche mußten abgewiesen werden, da die in der Satzung festgelegte Zahl von 40 Mitgliedern pro Platz bereits überschritten war.

Nach dem Umzug ins neue Sportzentrum am Mittelbügweg im Jahr 1977 wuchs die Abteilung auf 174 Erwachsene und 66 Jugendliche und Kinder an, und obwohl es der Abteilung nach zähen, intensiven Verhandlungen gelungen war, die Zahl der zu bauenden Plätze von fünf auf sechs zu erhöhen, standen 160 (!) Personen auf der Warteliste.

In den Jahren 1972 und 1973 wurden neben dem Kirchweihturnier und den Vereinsmeisterschaften nur Freundschaftsspiele gegen andere Vereine ausgetragen, einzelne Mitglieder nahmen an Turnieren anderer Vereine (Hilpoltstein, Sk Lauf) teil. 1974 wurde zum ersten Mal eine Damenmannschaft für die Medenspiele gemeldet, die sehr erfolgreich war und hinter dem TC Forchheim den 2. Platz belegte. Vom Baby bis zur Großmutter wurde diese Mannschaft tatkräftig unterstützt, es war eine echte Freude. Der größte Erfolg gelang den Damen 1980, als sie unangefochten Gruppensieger wurden, allerdings wegen einer Neueinteilung der Gruppen nicht in die Kreisklasse 1 aufsteigen durften. Die aktiven Damen waren: Ruth Albrecht, Ingrid Chemnitz, Susi Held, Traudl Held, Gerdi Hering, Helga Lindner, Inge Trini, Waltraud Witte; auch die Juniorinnen Kerstin Hering, Sabine Planck, Gabi Sörgel wurden eingesetzt.

1975 startete bei den sog. Medenspielen auch eine Herrenmannschaft die sich innerhalb von zwei Jahren in die Kreisklasse 2 hochspielte. Zwei Jahre später gelang der Aufstieg in die höchste Kreisklasse (KK 1) durch einen nicht erwarteten Sieg beim Aufstiegsspiel gegen TUSPO Nürnberg. An diesem Erfolg waren beteiligt: Richard Albrecht, Herbert Eberlein, Ossi Held, Heinz Hering, Dieter Hofmann, Jens Möller, Willi Reckhardt, Dieter Treuheit, Gerhard Trini.

Das Interesse am Wettkampfbetrieb wurde immer größer, und bereits 1978 wurden eine zweite Damen-, eine zweite Herren- und eine Juniorenmannschaft gemeldet, 1981 kamen eine dritte Herren- und eine Juniorinnenmannschaft dazu, die zweite Damenmannschaft wurde wieder zurückgezogen. Die Juniorinnen (Heike Grundler, Susi Held, Kerstin Hering, Dagmar Naumann, Sabine Planck, Sandra Schrotz, Sabine Sörgel) waren gleich im ersten Jahr ihrer Teilnahme sehr erfolgreich und stiegen sofort in die Kreisklasse 1 auf.

Obwohl auf den beiden Hartplätzen an der Altdorfer Straße fast ständig gespielt wurde, war Tennis für einen Großteil der Mitglieder nicht das Ausschlaggebende. Es überwog die Freude, sich im Kreis Gleichgesinnter wohlzufühlen, mit ihnen etwas zu unternehmen. Toni Blaser weihte viele im Tennis Unerfahrene in die Geheimnisse des weißen Sports ein, war letztlich ausschlaggebend für den Bau „unserer Tennishütte“, die schnell zu einem gerne aufgesuchten Treffpunkt wurde. Oskar Pongratz trug eine Menge dazu bei, die Umgebung der Tennisplätze zu gestalten. Auf Initiative von Helmut Höger wurde das Kirchweihturnier ins Leben gerufen. Manfred Enste, Vergnügungswart von 1972 bis 1982, war bei der Organisation von Festen nie um einen Einfall verlegen, Peter Schrotz wußte immer die neuesten Witze. Einen Arbeitsdienst durchzuführen war nie ein Problem, soviele Leute waren auf der Anlage anwesend. Radausflüge, Grillfeiern (häufig ganz spontan angesetzt) und Treffen im privaten Kreis waren an der Tagesordnung. Bei Trinis im „Cafe Loch“ holte man sich alles, vom Klopapier bis zur Kopfschmerztablette.

In der ersten Zeit nach dem Umzug an den Mittelbügweg hielt diese Begeisterung noch etwas an. Dennoch wurde ein Zentrum, eine Zelle der Gemeinsamkeit, vermißt. Die Pegnitzstuben waren nicht dazu angetan, Leute anzulocken, nicht einmal der eigens für die Tennisabteilung gebaute Teil der Gaststätte erwies sich als besonders verlockend und wurde mehr und mehr vernachlässigt und mußte schließlich aufgegeben werden. Auch die 1981 aufgestellte Tennishütte hatte nicht die erhoffte und gewünschte Auswirkung. Die herrlichen Bälle mit dem Paul-Morgan-Sextett in den Pegnitzstuben werden vielen unvergessen bleiben, die alte Spontaneität der Mitglieder war jedoch verloren gegangen.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner